Ein persönlicher Erfahrungsbericht über Trauer, Schuldgefühle und den heilsamen Umgang mit geerbtem Geld, der mir half, mein Erbe anzunehmen.
Der Moment, in dem ich geerbt habe
Als ich erfuhr, dass ich geerbt hatte, war mein erster Impuls nicht Freude oder Dankbarkeit – sondern ein tiefes, nagendes schlechtes Gewissen. Neben der intensiven Trauer um meine Mutter fühlte es sich falsch an, Geld zu erhalten, nur weil sie nicht mehr da war.
Ich konnte den Gedanken kaum ertragen: Der „Tausch“ eines geliebten Menschen gegen eine Geldsumme. Es war, als hätte ich meine Mutter gegen eine Zahl auf dem Konto verloren. Ein fauler Kompromiss. Denn 67 Jahre Leben – und 35 gemeinsame Jahre mit ihr – waren einfach zu wenig. Wir waren nicht fertig miteinander. Wir hatten noch so viel voneinander zu lernen.
Warum es so schwer war, das Erbe anzunehmen
In der Rückschau wurde mir klar, wie oft ich mich von ihr überrumpelt gefühlt hatte. Erst spät verstand ich, dass es meine Lernaufgabe war, Grenzen zu setzen – und wie wenig Zeit uns dafür geblieben war.
Nach ihrem Tod erledigte ich den Papierkram so schnell wie möglich. Ich wollte „zur Normalität zurück“. Aber das Geld? Das konnte und wollte ich erstmal nicht anrühren.
Der erste Schritt zur Heilung: Das Geld für meine Tochter einsetzen
Der erste Moment, in dem ich das Geld annehmen konnte, war ein Jahr später – als meine Tochter geboren wurde. Plötzlich hatte ich eine legitime Möglichkeit: Ich nutzte das Geld für sie. Für Babyausstattung, Kleidung, ein größeres Auto, all die Dinge, die man als junge Mutter braucht. Weil ich wusste, meine Mutter hätte das gewollt, fühlte sich dieser Schritt richtig an.
Was mir gefehlt hat: Ein Gespräch über Geld
Oft habe ich mir gewünscht, meine Mutter hätte mir erzählt, was sie sich für ihr Geld gewünscht hätte. Was sie mir mitgeben wollte – außer Zahlen und Dokumente. Es hat Jahre gedauert, bis ich bereit war, das Geld wirklich als mein eigenes zu betrachten. Bis ich es so einsetzen konnte, wie es mir entspricht, nicht nur ihr.
Du bist nicht allein: Wenn das Erbe emotional blockiert
Vielleicht kennst du das auch:
Du hast geerbt – aber du kannst das Geld nicht wirklich annehmen. Es fühlt sich fremd an. Falsch. Schwer.
Ich werde in weiteren Artikeln erzählen, wie ich mein Erbe geheilt und die Energie des Geldes für mich transformiert habe.
Und ich werde bald Mentorings für Menschen wie dich anbieten:
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Für Erbende, die sich emotional blockiert fühlen
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Für Eltern, die ihr Erbe bewusst weitergeben möchten
Bleib gerne in Kontakt, wenn dich das Thema betrifft.
Du bist nicht allein mit deinen Fragen. Und es gibt einen Weg, Geld mit Sinn und innerer Klarheit zu verbinden.
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