Mit dem Tod meiner Mutter wurde ich unerwartet Erbin. Diese Tatsache war für mich jedoch alles andere als einfach. Denn sie brachte viele unerwartete Gefühle mit sich und stellte mich vor eine große Lernaufgabe, bei der ich aufgefordert war, meine Beziehung zu dem geerbten Geld zu heilen und Frieden mit meinem Erbe zu machen. Wenn du momentan in einer ähnlichen Situation steckst oder dich von den Themen rund ums Erben angesprochen fühlst, dann bist du hier genau richtig.
Erben: Nicht nur ein finanzieller Segen
Oft hört man im Scherz: „Ich warte nur darauf, dass meine reiche, verschollene Tante stirbt, damit ich mir das leisten kann.“ Doch was passiert, wenn genau dieser Fall eintritt? Das Erben eines Vermögens kann mit vielen, oft unerwarteten Gefühlen verbunden sein, alleine schon deshalb, weil man sich meistens nicht freut, wenn jemand stirbt. Ich habe beispielsweise Neid erlebt. Und das ist schwer zu begreifen, wenn man bedenkt, dass der Grund für mein Erbe der Tod meiner Mutter war.
Für ein Erbe zahlt man auch einen hohen Preis – ein geliebter Mensch geht für immer. Auch wenn ich längst erwachsen war, werde ich nie die Möglichkeit haben, meine Mutter gemeinsam mit meiner Tochter zu erleben. Dies ist ein Verlust, der durch das Erbe nicht ausgeglichen werden kann. Erben ist weit mehr als nur ein finanzieller Gewinn.
Überforderung und Scham: Emotionen, die oft übersehen werden
Das Erben eines größeren Betrags hat bei mir tiefe innere Konflikte ausgelöst. In Gesprächen mit anderen stellte ich fest, dass viele Menschen nicht verstehen können, wie jemand auch negative Gefühle in Bezug auf ein Erbe und Geld haben kann. Doch in meinem Fall gab es Gefühle von Überforderung und Scham. Überforderung, weil ich bis dahin nie größere Summen Geld besessen hatte. Scham, weil ich mich nicht „würdig“ fühlte, dieses Geld zu besitzen. Schließlich hatte ich es nicht selbst verdient, sondern „einfach“ geerbt.
„Ich habe es nicht verdient“ – Der innere Konflikt mit dem Erbe
Für mich war der Betrag, den ich geerbt habe, unvorstellbar groß. Ich bin keine Millionenerbin, aber es war eine Summe, die ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht gewohnt war zu verwalten. Diese neue finanzielle Freiheit war beängstigend. Ich konnte das Geld einfach nicht anfassen. Es fühlte sich nicht wie mein eigenes Geld an. Es war das Geld meiner Mutter, und ich hatte es nicht durch eigene Arbeit erworben. Dieses Gefühl von „Ich habe es nicht verdient“ – sowohl aus dem Bewusstsein über die harte Arbeit meiner Mutter als auch durch tief verwurzelte Glaubenssätze – hielt mich lange zurück.
Es dauerte Jahre, bis ich diese inneren Barrieren überwinden konnte. Ich musste meine Beziehung zu Geld heilen und komplett neu gestalten. Das war nicht einfach, doch es war der erste Schritt, um das Geld wirklich zu meinem zu machen.
Die Heilung der eigenen Beziehung zu Geld
In den kommenden Wochen möchte ich meine Reise mit dir teilen, wie ich meine Beziehung zu Geld geheilt und Frieden mit meinem Erbe gemacht habe. Geld an sich ist neutral. Es ist die Energie, die wir ihm verleihen, die darüber entscheidet, ob es uns dient oder uns belastet. Eine gesunde Beziehung zu Geld zu entwickeln, ist eine der wichtigsten Aufgaben, die ich für mich selbst angegangen bin. Denn wenn wir Geld in einer positiven Weise nutzen, kann es uns helfen, Gutes in der Welt zu bewirken – und das brauchen wir mehr denn je.
Beitrags-Foto: Adobe Stock, mit KI generiert